Die Gefahr, die von den unscheinbaren Brennhaaren der Raupen des Nachtfalters ausgeht, ist den meisten Menschen völlig unbekannt. Dabei handelt es sich um ein Nesselgift, das
gesundheitsschädlich ist und bei Hautkontakt bösartige Entzündungen, wie eine Raupendermatitis, hervorrufen kann. Deshalb ist es für den Hobbygärtner wichtig zu wissen, woran man die Eichenprozessionsspinner erkennt und was bei einem Kontakt mit der Haut zu beachten ist. Wie man gegen die Gespinstnester der gefräßigen Kolonen vorgeht, ist eine ernst zu nehmende Frage, mit der sich unsere Redaktion auseinandergesetzt hat.

Die Besonderheit von Eichenprozessionsspinnern

Die nimmersatten Raupen treten vorrangig in großen Gruppen auf und sind vor allem mit dem Beginn der Sommerzeit auf Beutezug. Somit lauert die Gefahr der Eichenprozessionsspinner in Wäldern, Parkanlagen und Gärten in der gesamten Bundesrepublik. Während des Frühsommers treten die giftigen Insekten in Kolonen auf, die bis zu zehn Meter lang werden können. Beim Raubzug durch die Natur fressen sie nahezu alles kahl, was grüne Zweige und Blätter hat.

Ihr bevorzugter Nahrungsgrund sind trockene Plätze mit Bäumen und Sträuchern, an denen sich die Eichen-Prozessionsspinner satt fressen. Die giftigen Raupen breiten sich mittlerweile seit gut 20 Jahren deutschlandweit aus, und sind seit einiger Zeit auch vermehrt in Städten anzutreffen. Das bedeutet, vor allem Kleingärtner und Hausbesitzer sowie Naturkundler sind von der Plage betroffen.

Die giftigen Brennhaare führen zur Dermatose

Vorab sollten sich Gärtner, Hausbesitzer und Co. unbedingt von den Gespinstnestern und den gefräßigen Eichen-Prozessionsspinnern in achtnehmen und bei Entdeckung in jedem Fall den Kontakt vermeiden. Die winzigen Brennhaare der Raupen enthalten ein hochgradig entzündliches Nesselgift, das aufgrund des Thaumetopoeins, starke allergische Hautreaktionen und Entzündungen auslöst. Betroffen sich alle Hautpartien sowie Augen und Schleimhäute. Bei Kontakt ist ärztliche Hilfe unumgänglich, deshalb ist zur Entfernung in Grünanlagen zwingend dazu zu raten, einen Experten zu kontaktieren, denn eigenmächtiges Handeln kann zum Kontakt mit dem gesundheitsschädlichen Nesselgift führen.

Insbesondere sind die zur warmen Jahreszeit oft unbedeckten Körperstellen betroffen, die in der Regel nach Kontakt mit dem Nesselgift innerhalb eines Tages Quaddeln bilden und extrem jucken. Je nachdem wie der Körper auf das Gift reagiert, können die Beschwerden nach zwei Tagen abklingen, aber auch bis zu zwei Wochen andauern. Aber auch das Einatmen ist sehr gefährlich, die Folge sind Atembeschwerden und Entzündungen der Atemwege.

Geraten Betroffene mit den Augen in Kontakt, sind Bindehaut- und Hornhautentzündungen die Folge. Ältere Menschen und Kinder können Schwindelanfälle erleiden, selbst Fieber und sogar Schockzustände sind möglich. In jedem Fall sollten die Eichenprozessionsspinner durch einen Profi-Baumpfleger entfernt werden, um nachfolgende Beschwerden zu vermeiden. Zertifizierte Fachbetriebe sind über die einschlägigen Suchseiten im Netz zu finden.

Wie entfernter der Baumpfleger die Nester?

Die derzeit effektivste Methode zur Entfernung von Larven der Eichen-Prozessionsspinne findet im dritten Stadium statt. Dabei suchen die heranwachsenden Raupen den Platz unmittelbar unter den Nestern, diese lassen sich von einer Hubarbeitsbühne aus mit einem Naturkleber am Baum fixieren. Die professionelle Entfernung erfolgt nun mittels eines leistungsstarken Outdoor-Saugers, der ebenfalls die giftigen Brennhaare beseitigt.

Achtung ist geboten bei selbst ernannten Fachleuten, die betroffene Stellen am Baum absägen und verbrennen. Zum einen können sich einige Raupen retten und somit entstehen neue Gefahrenherde. Des Weiteren werden durch das Verbrennen nicht alle Brennhaare vernichtet, sondern durch die Thermik in der Umgebung verteilt. Es ist also zwingend zu empfehlen eine Fachkraft zu beauftragen, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden.