Mit zunehmendem Alter haben die meisten Senioren unter dem Verlust der Sehstärke zu leiden. Dabei kann der Augenarzt in Zusammenarbeit mit dem Optiker bis zu einem gewissen Grad Abhilfe schaffen. Allerdings haben die wenigsten Menschen die Qualität der Innenraumbeleuchtung auf dem Schirm. Die Gefahr zu stolpern ist grundsätzlich zu vermeiden, gerade in Räumlichkeiten mit Treppen. Senioren sind in diesem Kontext eine besondere Gefahrengruppe, man ist körperlich nicht mehr so robust, die Knochen brechen schneller und der Heilungsprozess dauert sehr lange und ist oft mit einem ungewissen Ausgang behaftet.

Oftmals haben Knochenbrüche nach einem Sturz verheerende Folgen, die sich unmittelbar auf die künftige Lebensqualität auswirken. Aus einem quicklebendigen älteren Menschen kann durch einen Oberschenkelhalsbruch ein Pflegefall werden. Umso wichtiger ist es, eine sichere Innenraumbeleuchtung für Senioren zu installieren. In Gefahrenbereichen sollten zur Vorbeugung gegen Stolper-Unfälle warmweiße und kaltweiße Leuchtmittel eingesetzt werden. Was der Faktor Licht für eine Rolle in der Gesundheit des Menschen spielt und auf was es bei der Auswahl der Beleuchtung ankommt, darüber informiert der folgende Beitrag unserer Redaktion.

Mehr Sicherheit durch die optimale Innenraumbeleuchtung für Senioren

Warum gerade im Alter die Sturzgefahr rapide zunimmt, das hat verschiedene Ursachen. Fakt ist aber, dass nahezu jeder Bundesbürger im Verwandtenkreis Senioren hat, die sich durch einen Sturz ernsthaft verletzt haben. Für junge Menschen oftmals unerklärlich, wo doch Rentner als übervorsichtige Menschen gesehen werden. Es liegt auch nicht am Übereifer, dass ältere Mitmenschen durch einen Sturz schwerwiegende Verletzungen davontragen. Oftmals liegt es an unzureichender Beleuchtung, dass Stolpergefahren nicht erkannt werden und das Unheil nimmt seinen Lauf.

Der Körper ist nicht mehr so kräftig und reaktionsschnell, wie er es früher war, hinzu kommt eine gewisse Steifheit in den Gelenken und der zunehmende Abbau des Sehvermögens. Genau deshalb werden Teppichkanten, erhöhte Türschwellen, mit Mobiliar zugestellte Wohnräume oder die erhöhte Rutschgefahr auf Fliesen sowie herumliegende Spielsachen von Haustieren oder Enkeln schnell zu einer riskanten Stolpergefahr. Aus Routine schreitet man zumeist seit Jahren immer gleiche Wohnräume ab, im Alter ist aber diesbezüglich jeder potenzielle Stolper-Verursacher eine Gefahr, unabhängig davon, wie lange das zu eng möblierte Wohnzimmer sturzfrei war.

Deshalb ist es wichtig, eine seniorengerechte Beleuchtung zu installieren, um das Gefahrenpotenzial in den eigenen vier Wänden zu reduzieren. Für Senioren ist eine helle Deckenbeleuchtung das A und O, wird das Licht durch den Lieblingslampenschirm zu sehr gedämpft, kann durch eine Stehlampe oder kleine LED-Deckenleuchten an den maßgeblichen Gefahrenquellen für mehr Sicherheit gesorgt werden. Von diffusen Leuchtmitteln ist dringend abzuraten, dadurch steigt das Unfallrisiko um ein Vielfaches.

Erhöhte Stolpergefahr im Treppen- und Eingangsbereich

Der Hausflur ist einer der gefährlichsten Orte überhaupt. In Mehrfamilienhäusern mangelt es oft an ausreichender Beleuchtung und bei schlechter Witterung ist der Bodenbelag extrem rutschig, was oftmals Unfälle begünstigt. In Einfamilienhäusern und Wohnungen im Maisonette-Stil liegen die Treppen aufgrund der Bauweise zumeist unmittelbar im Bereich des Hauseingangs. Herumliegende Schuhe, Garderobe und das in einem in der Regel fensterlosen Raum, erhöht die Stolpergefahr um ein Vielfaches. Ein Fakt aus der Unfallstatistik gibt Aufschluss über die Sturzgefahr zu Hause. Es gibt jedes Jahr mehr Todesopfer in Deutschland, die durch einen Treppensturz ums Leben kommen, als es Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang gibt.

Die genannten Gründe machen klar, wie wichtig eine Flurbeleuchtung ist, um die Unfallgefahr in den eigenen vier Wänden zu minimieren. Die Flurlampe spendet nicht nur Licht, sondern dient maßgeblich der Orientierung. Kommt man aus einem hellen Raum und die Beleuchtung ist nicht ausreichend, braucht das menschliche Auge eine gewisse Zeit, um sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Rentnern fällt die Umstellung aufgrund schlechterer Augenwerte deutlich schwerer und in der Orientierungsphase der Augen wird somit schnell eine Gefahrensituation übersehen, was zum Sturz führen kann.

Die meisten Senioren sind zudem geübte Sparfüchse und neigen dazu, auf umfassende Ausleuchtung der Räumlichkeiten zu verzichten. Um Unfallschwerpunkte, wie Zusammenstöße mit Einrichtungsgegenständen zu vermeiden, sind Bewegungsmelder eine gute Alternative. Die Flurbeleuchtung schaltet sich automatisch ein, sobald man das entsprechende Areal betritt. Mittlerweile gibt es sogar „Smart-Home“ Beleuchtungslösungen zur behindertengerechten und altersgerechten Steuerung der Beleuchtung.

Gesundheitliche Aspekte der Innenraumbeleuchtung

Das Lichtverhältnis nimmt direkt Einfluss auf das Gesundheitsempfinden eines Menschen. Die sogenannte innere Uhr steht im direkten Zusammenhang mit dem Melatonin-Spiegel, dem bedeutenden Schlafhormon. Das Melatonin reguliert den menschlichen Rhythmus von Tag und Nacht im weitesten Sinne.
Bei Tageslicht fährt der Körper automatisch, die Melatonin runter, denn das unterstützt die aktive Phase des Tages. Bei Dunkelheit hingegen nimmt die Ausschüttung von Melatonin Hormonen rapide zu, wodurch der Organismus zur Ruhe kommt und der gesunde Mensch zur Nachtruhe übergeht.
Im Alter produziert der Mensch allerdings geringere Melatonin-Mengen, die Folge ist, Rentner haben häufiger Schlafstörungen als jüngere Personen. Das bedeutet, Senioren bewegen sich auch in den Nachtstunden durch die Wohnung, was die Sturzgefahr bei ungenügender Beleuchtung potenziert.

Wissenswertes zur Beleuchtung in Räumen

Kaltweißes Licht hat in der Lichtfarbe einen hohen Blauanteil, das fördert die Konzentration, was vor allem in der aktiven Tagesphase wichtig ist. Durch diese Lichtfarbe wird die Melatoninausschüttung unterdrückt, man wird also nicht so schnell müde. Um die optimale Lampe zu finden, ist der Kelvin Wert entscheidend. Ein kaltweißes Leuchtmittel sollte den Wert von 3.200 Kelvin nicht unterschreiten. Bei den warmweißen Leuchtmitteln wird ein beruhigender – nahezu entspannender –Effekt erzielt. Diese Eigenschaft macht warmweißes Licht perfekt für die Beleuchtung in Schlafräumen. Ein gesunder Schlaf wird mit der richtigen Innenraumbeleuchtung im Schlafzimmer definitiv gefördert.

Hinsichtlich der Wohnzimmerbeleuchtung – in der Leseecke oder in der Küche sollte man eher auf neutralweiße Leuchten mit 3.000 Kelvin setzen. Diese konzentrationsfördernde sowie aktivierende Lichtfarbe ist bestens für den Alltag geeignet. Bei all den Vorteilen der künstlichen Lichtquellen gibt es auch einen negativen Aspekt, der die Stimmungslage sowie den Lebensrhythmus eines jeden Menschen beeinflusst. Und zwar haben mehrere wissenschaftliche Studien nachweislich festgestellt, dass Kunstlicht im direkten Zusammenhang mit Erkrankungen wie Brust- und Prostatakrebs steht. Wer dauerhaft künstliches Licht in seiner Umgebung hat, steigert unwillkürlich das Krebsrisiko.