Der Weihrauch wird für gewöhnlich aus einem Räucherwerk erzeugt, das aus der Familie der Balsambaumgewächse gewonnen wird. Dabei handelt es sich im Original um luftgetrocknete Gummiharze, die vom gleichnamigen Weihrauchbaum stammen. Das daraus entstehende Räucherwerk setzt in erster Linie bestimmte Duftstoffe frei, die beim Einatmeten auf viele Menschen eine heilsame Wirkung erzielen. Oftmals wird das heilige Räucherwerk für kulturelle Zwecke verwendet, dient allerdings bereits seit vielen Tausend Jahren auch als Hilfsmittel bei therapeutischen Anwendungen.

Nicht nur in den heut vorrangig für die Nutzung bekannten Gebiete Indiens und im orientalischen Raum, vor gut 5.000 Jahren wurde auch in europäischen Gefilden in der Medizin der Weihrauch verwendet. Selbst heutzutage ist das extrahierte Baumharz des Weihrauchbaums ein fester Bestandteil der indischen Ayurveda Medizin und auch der Rauch gilt nachweislich als entzündungshemmend sowie als schmerzstillend, insbesondere bei Patienten, die an einer rheumatischen Erkrankung leiden sowie bei einer chronischen Darmerkrankung. Im folgenden Artikel haben wir uns genauer mit der Thematik des Weihrauchs beschäftigt.

Wie aus dem Weihrauchbaum Weihrauch wird

Einer der hochwertigsten Lieferanten bzw. Produzenten von Weihrauch ist der Oman, wenngleich die Jahresmenge verschwindend gering ist. Die größte Weihrauchproduktion betreibt Somalia, wobei hier auch bis in den Monsun hinein geerntet wird, was sich negativ auf die Qualität auswirkt, in Anlehnung an die historische Weihrauchstraße, die von Süden Arabiens bis ans Mittelmeer führt. Hier werden zur Gewinnung der wertvollen Harze des Weihrauchbaums bereits zu Jahresbeginn die Äste und Stämme der heiligen Bäume angeschnitten. Bevor der Herstellungsprozess überhaupt beginnen kann, vergehen von nun an einige Monate, in denen der uns bekannte Rohstoff für das Weihrauchharz aus den Einschnitten in den Bäumen austreten kann.

In der klebrigen Konsistenz ist das Harz der Weihrauchbäume schließlich noch lange nicht zu gebrauchen. Es vergehen viele Wochen, bevor die Baumharze an der Luft so weit getrocknet sind, dass eine Harz-Ernte überhaupt möglich ist. Die Extraktion erfolgt im Anschluss an die Ernte. Schlussendlich ist in der heutigen Zeit vor allem das mit großem Aufwand hergestellte Weihrauchextrakt gefragt. Dazu ist es notwendig, eine Wasserextraktion durchzuführen, um alle Inhaltsstoffe, die wasserlöslich sind, herauszulösen. Danach werden alle wasserunlöslichen Bestandteile herausgefiltert. Aufgrund des zeitaufwendigen Produktionsaufwands sind die Kosten für Weihrauch von der letzten Ernte am höchsten. Zu erkennen ist die beste Qualität an der Größe und Reinheit der fast schneeweißen Harztropfen.

Kommen wir zu Wirkungsweise pflanzlicher Weihrauchextrakte

Der Weihrauch schafft es auf natürlich Weise bei degenerativen Gelenkerkrankungen die schmerzhaften Symptome zu lindern. Ein Wundermittel der westlichen Medizin bündelt die Kräfte des Weihrauchs in einem Boswelliensäuren Extrakt. Hierzu führte die University of California eine recht aufschlussreiche Studie durch. Zur Erklärung: Die Boswelliasäuren stammen aus dem Harz von Weihrauchbäumen. Dabei handelt es sich um verschiedene chemische Verbindungen, die für die positiven Eigenschaften verantwortlich sind. Mit dem Weihrauchextrakt Boswelliensäuren, das eine Konzentration von 30 Prozent enthält, wurde festgestellt, dass die entzündungshemmende Wirkung signifikant zunimmt. Im Rahmen der Studie konnten Arthrose-Patienten eine erhebliche Verbesserung bestätigen, was sicherlich Hoffnung macht, weitere Medikamente auf pflanzlicher Basis analog zu Boswelliensäuren zu entwickeln.

Gleiches gilt für die Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen, die in der Regel einen schmerzhaften Krankheitsverlauf mit sich bringen. In diversen medizinischen Studien konnte bereits nachgewiesen werden, dass verschiedene chronisch entzündliche Darmerkrankungen und andere Erkrankungen mit hochkonzentrieren Boswelliensäuren gelindert werden können. Dazu gehören Krankheitsbilder wie Asthma, Morbus Crohn und die Schuppenflechte. Die medizinische Forschung geht derzeit noch ein Stück weiter und präsentierte unlängst Studienresultate für präventive Maßnahmen und Behandlungsformen von Krebs. Abschließend bleibt festzuhalten, dass der gewöhnliche Weihrauch in Kirchenqualität sicherlich nicht für medizinische Zwecke verwendet wird. Dafür kommt ausschließlich das fast weiße Weihrauchharz, der späteren Ernte von höchster Qualität in Frage.

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