Die neue Online-Welt steckt voller Überraschungen und gilt bei einigen älteren Menschen als Hexenwerk. Allerdings beschäftigt sich die überwiegende Mehrheit intensiv mit den neuen Informationskanälen und lernt ganz unwillkürlich neue Begriffe aus den digitalen Weiten. Für viele erfolgt der Einstieg direkt am Smartphone oder Tablet, somit sind Touch-Gesten die erst Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Danach folgen chatten und mailen sowie bloggen, scrollen und taggen. De facto entscheiden sich Senioren, die offen für das Internet sind, gern für einen eigenen Blog, um ihre Geschichte zu erzählen oder Tipps zum Kochen aus der guten alten Zeit zu veröffentlichen. Die virtuelle Form eines Tagebuchs findet zunehmend größeren Anklang unter den älteren deutschen Zeitgenossen, was uns direkt zum Thema bringt. Unsere Redaktion möchte einen kompakten Einblick gewähren, worauf es als Senioren Blogger ankommt.

Die ersten Schritte zum eigenen Blog

Zuerst stellt sich selbstverständlich für die meisten älteren Menschen die Frage: Was kostet mich mein eigener Blog? Der Großteil aller Angebote ist kostenlos und erfordert ausschließlich Zeit ein, die zum Veröffentlichen von Beiträgen vergeht. Wer über eine private E-Mail-Adresse verfügt kann im Grunde genommen sofort beginnen. Auf Webseiten wie „Blogger“ oder „WordPress“ ist es möglich, anonym einen Blog anzulegen und diesen mit Content zu füttern.

Die Angabe von sensiblen persönlichen Daten geschieht auf freiwilliger Basis und ist nicht verpflichtend, um einen Blog anmelden zu können. Die nächste Etappe wird bereits etwas konkreter, denn es geht darum, ein Thema zu definieren, über das regelmäßig im Blog berichtet werden soll. Klar, es ist auch möglich, querbeet die eigenen Gedanken mit anderen zu teilen, allerdings wird das wohl kaum zu einer stabilen Anzahl von interessierten Lesern führen.

Für den Anfang sollte weitestgehend themenbezogen berichtet werden, um erst einmal mit dem Bloggen warm zu werden. Es ist freilich nicht notwendig, tagein und tagaus den Blog zu erweitern, allerdings wird nur, wer am Ball bleibt, auf Dauer andere Leute im Netz ansprechen. Und für wen der ganze Hokuspokus nichts ist, der wird es schnell merken, kann ohne Probleme die digitalen Schriften löschen und einem anderen Hobby nachgehen.

Tipps zum Blog Layout und Lesbarkeit

Den Blog richtig zu gestalten ist das A und O damit sich Besucher auch mehr als nur den Titel eines Beitrags durchlesen. Dabei muss kein Senior erst einmal ein Studium in Grafikdesign abschließen, die kostenfreien Plattformen für Blogs haben diverse Vorlagen im Portfolio, die eine gute Struktur bieten und ansehnlich aussehen. Klar, an der farblichen Gestaltung können Veränderungen vorgenommen werden, aber im Großen und Ganzen ist alles mit nur wenigen Klicks fertigzustellen.

Beim Schreiben ist es jedoch wichtig, auf eine klare Linie zu achten. Schachtelsätze, die sich über mehrere Zeilen kein Ende finden, sollten tunlichst vermieden werden. Ebenfalls gilt für den eigenen Blog, dass weniger oft mehr ist. Endlostexte, die buchstäblich ohne Punkt und Komma heruntergerasselt worden sind, werden von Lesern in der Regel gemieden.

Es gehören Absätze in jeden Blog-Beitrag und diesen sollten möglichst kurz gehalten werden. Egal, über die Erlebnisse in der Schrebergartenanlage Bericht erstattet wird oder Großmutter ihre besten Rezepte mit der virtuellen Community teilt, jeder Beitrag sollte stets nur ein Thema behandeln. Wer sich weiterentwickeln möchte oder schlichtweg auch über anderweitige Themen schreiben will, der sollte immer einen neuen Artikel erstellen.

Leser für meinen Blog gewinnen

Im Internet sind die meisten Blogger gut vernetzt, denn nur so lässt sich die Reichweite der eigenen Schriften erhöhen. Am leichtesten ist es, im Netz auf die Suche nach Gleichgesinnten zu gehen. Es gibt kaum ein Thema, was noch nicht behandelt wird, somit lässt sich über die Suchmaschine schnell ein passender Blog finden. Einfach den Betreiber kontaktieren und die Blogs untereinander vernetzen, so springen die interessierten Leser automatisch von einem Blog zum anderen.

Außerdem helfen die sozialen Medien wie Instagram, Facebook und Twitter, um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Es sollte allerdings von vornherein klar sein, dass es ein langer Prozess ist, um Leser zu erreichen, die regelmäßig den Blog besuchen. Es ist auf jeden Fall Geduld gefragt. Wer fleißig postet und ansprechende Beiträge kreiert, wird über kurz oder lang auch Erfolge verbuchen können.

Es besteht unter Umständen sogar die Möglichkeit, Geld mit dem Blog zu verdienen. Allerdings funktioniert das in der Regel nur in Kooperation mit Unternehmen. Wer über Backen, Brutzeln und Kochen schreibt und dabei mit der Zeit eine Leserschaft aufbaut, die regelmäßig die Beiträge verfolgen, dann kann es sich lohnen mit Firmen, die Lebensmittel vertreiben, zu kooperieren. Das sollte aber keineswegs übertrieben werden, denn zu viel Kommerz vertreibt die Leser ganz schnell.