In Rheinland-Pfalz gibt es seit fünf Jahren das Beratungsmodell Gemeindeschwester plus für Senioren. Dabei geht es in erster Linie, um präventive Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit bei älteren Menschen, die auf keine Pflege angewiesen sind. Vielmehr konzentriert sich das über mehrere Gemeinden verteilte Angebot auf Beratungstätigkeiten und unterstützende Leistungen in der aktuellen Lebenssituation. Im Rahmen der Tätigkeiten werden durch Gemeindeschwester plus Pflegefachkräfte ältere Menschen besucht, um diese abhängig von ihrer Lebenssituation kostenlosen zu beraten. Selbstverständlich kommen die Mitarbeiter ausschließlich nach Absprache mit den Betroffenen zu Besuch. Mehr über das Projekt haben wir kompakt zusammengefasst.

Die Beratungsfunktion von Gemeindeschwester plus

Steht ein Hausbesuch an, dann geht es nicht nur um die Einschätzung der wohnlichen Situation. Bei der Beratung sollen soziale Komponenten eine ebenso wichtige Rolle spielen wie die gesundheitlichen Aspekte. Natürlich gilt es auch aus Sicht der Gemeindeschwester plus Tätigkeit herauszufinden wie die Versorgungslage im Haushalt ist und inwieweit ältere Menschen noch mobil sind, um sich selbst versorgen zu können.

Des Weiteren geht es darum, auf der zwischenmenschlichen Ebene Kontakte herzustellen. Die Einsamkeit ist eine oft unterschätzte Tatsache im Alter, die kaum einer wahrhaben möchte. Unter dieser Maßgabe versucht, Gemeindeschwester plus über ein großes Netzwerk zu vermitteln. Das bedeutet, es wird versucht, für den einzelnen Senioren Angebote zu finden, um unter andere Leute zu kommen. Durch die Beratung können die Interessen ausgelotet werden, um spezielle Seniorentreffen zu empfehlen oder Wanderungen oder altersgerechte sportliche Aktivitäten aufzuzeigen.

Auch die ländlichen Regionen finden Berücksichtigung

Nicht überall herrscht ein Überangebot für Senioren. Daher engagiert sich Gemeindeschwester plus in den Kommunen, etwaige Optionen für ältere Mitbürger zu schaffen. Auf diese Weise wird die Selbstständigkeit nachhaltig gefördert und der Gesundheitsfaktor zusätzlich gestärkt. In über drei Jahren Probelauf haben 19 Fachkräfte aus der Pflege das Projekt Gemeindeschwester plus vorbildlich betreut und konnten einiges erreichen. Auf kommunaler Ebene wurden in Rheinland-Pfalz viele Entscheider von der Effizienz dieser strukturierten beratenden Herangehensweise überzeugt, wodurch vielerorts Senioren geholfen werden konnte.

In der Testphase vom Land getragen

Der erste Anlauf wurde durch das Bundesland finanziert und in ausgewählten Städten und Landkreisen getestet. Die Reputation durch das Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e. V., war so gut, dass aus dem Modellprojekt Wirklichkeit wird. Begleitet durch ein kompetentes fachärztliches Team der Universität Köln unter Führung von Prof. Dr. Schulz-Nieswandt hat sich das Projekt zu einem Erfolgsmodell entwickelt.

Nachweislich konnte durch Gemeindeschwestern plus eine große Akzeptanz unter Senioren festgestellt werden. Diese fühlen sich durch die Beratung in erster Linie wertgeschätzt und gut informiert, was zum Großteil ein Gefühl von Sicherheit bietet. Das ist für ältere Menschen bedeutungsvoll, gerade hinsichtlich der Ängste auf Pflege angewiesen zu sein. Durch die beratende und zugleich auch fördernde Funktion soll vor allem die Bedürftigkeit einer professionellen Pflege verhindert werden.

Der Landeshaushalt stellt die Mittel zur Verfügung

Das Konzept Gemeindeschwestern plus findet großen Anklang in der Politik. In Rheinland-Pfalz ist es der Regierung gelungen, die Krankenkassen und deren Verbände mit ins Boot zu holen. Bis Ende 2020 steht die Finanzierung im Haushalt, um das gesundheitsbewusste Leben im Alter zu fördern. Mit den Geldern sollten Konzepte in den Kommunen umgesetzt werden, die zur Gesundheitsförderung älter Menschen beitragen.

Die seit Anfang an mitwirkenden Gemeinden haben die Gemeindeschwestern plus fest angestellt, um mehr Sicherheit und Stabilität in das Leben von Senioren zu bringen. Auf Dauer sollen die Krankenkassenverbände im Einklang mit den Kommunen und dem Land die Beratungsangebote der Gemeindeschwester plus in das Leben der älteren Mitbürger integrieren.