Wer sich täglich bewegt, bleibt gesund! Diese Worte sollten wir uns alle zu Herzen nehmen, denn ein akuter Bewegungsmangel wirkt sich negativ auf unser Wohlempfinden aus. Es gibt seit Jahren auch immer wieder Berichte über eine höhere Sterblichkeit, die auf fehlende körperliche Ertüchtigung zurückzuführen ist. Studien gab es bisweilen keine, um es anhand wissenschaftlicher Daten belegen zu können. Das ist heutzutage anders, denn eine aus den USA anerkannte Datenerhebung hat nun hervorgebracht, dass es anscheinend doch einen Zusammenhang zwischen einem erhöhten Sterberisiko und der alltäglichen Bewegung gibt. Was die Kennzahlen im Detail aussagen, das schauen wir uns im folgenden Beitrag an.

Per Schrittzähler zum längeren Leben

Fitness-Apps, Schrittzähler und Bewegungsprofil per Smartphone und Smartwatch erstellen, davon haben die meisten digitalen schon gehört. Die wenigsten nutzen diese Möglichkeit. Dabei sollen diese technischen Hilfsmittel doch zur Motivation beitragen, die 10.000 Schritte am Tag zu schaffen, die als ominöse Zahl umhergehen und die Gesundheit nachhaltig verbessern sollen. Um das nachweisen zu können, hat ein Team von Wissenschaftlern und Ärzten die Gesundheitsdaten von etwas mehr als 4.800 Probanden ausgewertet.

Die Studienteilnehmer haben alle an Umfragen zwischen den Jahren 2003 und 2006 teilgenommen. Dabei ging es darum, eine ganze Woche lang tragbare Akzelerometer zu nutzen, die körperliche Aktivitäten messen und in verwertbare Daten umwandeln. Die Auswertung ergab am Ende, dass Menschen, die täglich eine Schrittanzahl von 8.000 bis 12.000 erreichen, eine höhere Lebenserwartung haben als Bewegungsmuffel.

Erste Resultate nach 10 Jahren Studie

Nach der Testphase brauchen die Analysten zehn Jahre, um die ersten Ergebnisse auswerten zu können. Erschreckenderweise sind in diesem Zeitraum über 1.100 Menschen mit einem Durchschnittsalter von 56,8 Jahren gestorben. Die Studienauswertung erfolgte nun auf der Basis vorhandener Totenscheine, um herauszufinden, was die Ursache des Ablebens war. 406 der ehemaligen Befragten sind durch ein Krankheitsbild verstorben, das auf Probleme im Herz-Kreislauf-Bereich hindeutet. Diverse Krebserkrankungen hatten bei weiteren 293 ehemaligen Probanden zum Tod geführt.

Interessanterweise lag die Sterblichkeitsrate bei den Personen, die nicht einmal 4.000 Schritte täglich vorweisen konnten, etwa ein 16-Faches über denen, die auf 12.000 und mehr Schritte täglich kommen. Hierbei muss allerdings hinzugefügt werden, dass es sich bei den körperlich deutlich weniger aktiven Menschen um ältere Mitbürger handelt. Diese hatten zudem von vornherein einen grenzwertigen Body-Mass-Index und litten teilweise unter chronischen Vorerkrankungen.

Bewertung der Ergebnisse nach dem Ausschlussverfahren

Die Resultate zu bereinigen ist ein wesentlicher Bestandteil einer jeden Studie. Das gilt im besonderen Maße für neue Gebiete, die noch keine repräsentativen Studien vorweisen können. Dementsprechend wurden in der zweiten Hochrechnung der Zahlen Faktoren berücksichtigt, die sich ohnehin negativ auf die Gesundheit auswirken und die Sterblichkeit potenzieren. Dazu gehören Herzleiden, Krebserkrankungen, Diabetes oder ein bereits festgestellter Schlaganfall und diverse chronische Krankheitsbilder wie Bronchitis.

Ebenfalls hat das Team Einschränkungen im Bewegungsapparat zum Beispiel durch eine Behinderung sowie Rauchen und Fettleibigkeit mit hinzugezogen. Nacht der gründlichen Bereinigung aller Faktoren bleibt festzuhalten, dass Menschen aus der Testreihe, die durchschnittlich 8.000 Schritte tagein und tagaus zurückgelegt haben, im Schnitt um 51 Prozent weniger verstorben sind. Das Sterberisiko war bei Personen am höchsten, die nicht mehr als 4.000 Schritte vorzuweisen hatten.

Jüngere und Ältere profitieren gleichermaßen

Die genaue Aufteilung zeigt, dass eine Schrittanzahl von 12.000 nochmals reduzierend auf das Sterberisiko Einfluss nimmt. Verblüffender Weise konnten die Untersuchungen keine gravierenden Unterschiede festmachen, was das Alter oder Geschlecht betrifft. Wer etwa 12.000 Schritte täglich zurücklegt, der reduziert die Wahrscheinlichkeit zu sterben um fast zwei Drittel. Es spielt auch keine Rolle, wie schnell eine Person läuft oder wie viele Schritte in einer bestimmten Zeit zurückgelegt werden, es kommt einzig auf die Anzahl der Bewegungen an.

Das heißt, Sie müssen nicht Joggen oder einen Marathon laufen, ein zweistündiger Spaziergang entspricht ungefähr einer Anzahl von 10.000-12.000 Schritten. Trotz dieser nachweisbaren Zahlen braucht es noch weitere Studien, um wirklich genau sagen zu können, ob eine bestimmte Schrittanzahl das Sterberisiko mindert. Am Ende ist auch die Ernährung ein wichtiger Faktor und Umwelteinflüsse nehmen auch einen zunehmend bedeutungsvolleren Stellenwert ein.

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