Der “Vertrauenscoach” ist ein seit Januar 2021 umgesetztes Projekt des GKV-Bündnisses für Gesundheit – einer gemeinsame Initiative der gesetzlichen Krankenkassen – und des Landessportbundes Rheinland-Pfalz, mit dem Ziel, sozial und gesundheitlich benachteiligten Menschen den Zugang zu Bewegungsangeboten zu erleichtern und damit gesundheitliche Chancengleichheit zu fördern.

Der Hilfedienst ist als ein landesrechtlich anerkannter Leistungserbringer einer der größten Anbieter im Bereich Alltagshilfe für Senioren und hilfsbedürftige Menschen sowie anerkannte Beratungsstelle der Pflegekassen. In sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung stehen neben der Versorgung von Hilfsbedürftigen auch Gesundheit und soziale Teilhabe und damit Förderung von Lebensqualität im Fokus.

Im Sinne dieser Philosophie haben sich Steffen Hoock und Rainer Wadlinger vom Hilfedienst der ehrenamtlichen Aufgabe als Vertrauenscoaches angenommen. Es ist ihnen ein Herzensanliegen sozial benachteiligte Menschen im Rhein-Pfalz-Kreis die Teilnahme an gesundheitsfördernden Programmen und damit Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen. Durch Organisation von niederschwelligen, bedarfsgerechten Bewegungsangeboten sowie Herstellung von Kontakten zu Anbietern entsprechender sportlicher Angebote möchten sie in Zukunft vor Ort zur Integration und Inklusion sozial und gesundheitlich randständiger Bevölkerungsgruppen beitragen.

Körperliche Aktivitäten, Sport und Bewegung sind wesentliche Ressourcen physischer und psychischer Gesundheit. Körperliche Aktivität erhöht die Lebenserwartung, steigert das körperliche, geistige und soziale Wohlbefinden und senkt das Risiko vieler Erkrankungen. Soziales Ungleichgewicht durch Verarmung und/oder gesundheitliche Benachteiligung bewirkt Ausgrenzung und mindert Teilhabe auch an gesundheitsfördernden und – unterstützenden Sportprogrammen.

Im Rahmen kommunaler Gesundheitsförderung und Prävention stoßen Kommunen und Landkreise gesundheitsfördernde Entwicklungsprozesse an und beeinflussen deren Rahmenbedingungen z. B. in Kitas und Schulen. zu, um sozial Benachteiligte nah an ihrer Lebenswelt zu erreichen, und durch Teilhabe an sportlichen Angeboten Ausgrenzung entgegenzuwirken, Integration und gesundheitliche Chancengleichheit zu fördern. Gesundheitsfördernde Lebensbedingungen und niederschwellige und diskriminierungsfreie Angebote können dazu beitragen, auch Menschen in belastenden Lebenssituationen und mit gesundheitlichen Risiken zu erreichen. Dies betrifft vor Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund oder mit Beeinträchtigungen, Ältere, Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten oder suchtbelasteten und/oder psychisch belasteten Familien.

Vertrauenscoaches sollen als Vertrauenspersonen Personengruppen mit einem erhöhten Bedarf an Unterstützung im Bereich der Gesundheitsförderung den Weg in Bewegungseinrichtungen und zu Programmen der Gesundheitsförderung erleichtern. Neben der Sensibilisierung zur Thematik “Gesundheit, Bewegung und gesunden Lebensstil” gilt es Selbstbewusstsein und Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Durch Integration in allgemeine Bewegungsangebote und -gruppen sollen sich sozial benachteiligte Menschen zugehörig fühlen und erfahren, dass körperliche Aktivität in der Gruppe Spaß und Freude bereitet. Über das sportliche Angebot soll ihnen Teilhabe am sozialen Leben in Form von Begegnungen, Festen, Ausflügen, Freizeiten möglich werden.

Dazu knüpft der Vertrauenscoach als Verbindungsglied zwischen kommunalen Einrichtungen wie Kitas, Schulen, Behörden der Sozial-, Jugend-, Senioren- und Integrationshilfe und regionalen und lokalen Anbietern von Bewegungs- und Gesundheitsangeboten Netzwerke, in deren Rahmen die Zielgruppen erreicht und gegenseitige Kontakte und damit die Inklusion in Bewegungsangebote herbeigeführt werden.

Da den avisierten Zielgruppen oft finanzielle Mittel zur Teilhabe an Bewegungsangeboten fehlen, um zum Beispiel grundlegende Sportausrüstung zu erwerben, steht dem Vertrauenscoach ein finanzielles Budget zur individuellen, bedarfsgerechten Unterstützung zur Verfügung.