Kleine Verletzungen heilen meist von selbst wieder ab. Bei größeren Wunden kann der Heilungsprozess länger dauern. Unter Umständen verschließen sich Wunden auch immer wieder auf oder heilen gar nicht. Ist eine Wunde nach acht Wochen noch nicht verheilt, so spricht man von einer chronischen Wunde.
Im Gegensatz zu akuten Wunden, die in der Regel in zehn bis 14 Tagen verheilen und durch äußere mechanische, chemische, thermische Einflüsse, ärztliche Eingriffe oder durch Strahlung verursacht wird, liegen die Ursachen für chronischen Wunden meist in Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus, Durchblutungsstörungen, Herz- und/oder Immunschwäche sowie Infektionen.

Im Alter und bei Pflegebedürftigen treten dabei vor allem drei Arten von chronischen Wunden auf:

“Offenes Bein” (Ulcus cruris)
Bedingt durch Durchblutungsstörungen wird das Hautgewebe durch Sauerstoff- und Nährstoffmangel zerstört und stirbt ab, wodurch am Unterschenkel eine offene Wunde entsteht.
Diabetischer Fuß
Wenn über einen längeren Zeitraum die Blutzuckerwerte nicht richtig eingestellt sind, kann es zur Schädigung von Nervenbahnen, Gefäßinnenwänden und Arterien kommen. Als Folge bilden sich an den Füßen Wundgeschwüre.
Dekubitus
Dies chronische Wunde entsteht durch langanhaltenden Druck auf das Hautgewebe bei langem Liegen oder Sitzen in einer Position. An den Auflageflächen wird die Haut nicht ausreichend durchblutet und das Hautgewebe wird durch Unterversorgung geschädigt.

Chronische Wunden verursachen starke Schmerzen, können stark nässen und sogar zu Geruchsbildung führen. Damit einher gehen oft eingeschränkte Mobilität bis hin zur Vermeidung sozialer Kontakte. Um so wichtiger ist eine fach- und sachgerechte Diagnostik und Behandlung chronischer Wunden durch ausgebildete Fachkräfte und Ärzte. Durch ein individuell abgestimmtes, Ursachen-induziertes Wund- und Schmerzmanagement kann nicht nur die Wundheilung unterstützt und die Wiederkehr der Wunde verhindert werden, sondern auch die Lebensqualität der Betroffenen gefördert werden.

Auch als pflegender Angehöriger kann man zu einer verbesserten Wundheilung beitragen. So trägt regelmäßige Körper- und Hautpflege sowie Hygiene im Haushalt vor allem wenn Tiere im Haushalt leben, aktiv zur Vermeidung der Entstehung von Wunden und Wundinfektionen bei. Ebenso sollte im Wundbereich auf das Vermeiden von Wärme durch Sonneneinstrahlung oder zu warmes Wasser geachtet werden. Mit richtiger, ausgewogener Ernährung kann zudem die Heilung gefördert werden.

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