Die Schilddrüse steuert den gesamten Stoffwechsel, die Energieproduktion, den Hormonhaushalt und beeinflusst viele Organe wie Herz, Gehirn, Magen-Darm-
Trakt, Haut sowie die Psyche. Arbeitet sie bei einer Unterfunktion nicht richtig, produziert sie zu wenig Schilddrüsenhormone (T3 und T4). Dadurch laufen viele Prozesse im Körper „langsamer“ ab.
Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ, das im vorderen Halsbereich unterhalb des Kehlkopfes liegt. Trotz ihrer geringen Größe spielt sie eine zentrale Rolle für nahezu alle Körperfunktionen. Sie produziert die Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3), die maßgeblich den Stoffwechsel, den Energiehaushalt, das Nervensystem, den Kreislauf, die Verdauung sowie die psychische Stabilität beeinflussen.
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion produziert die Drüse nicht ausreichend Hormone. Dies führt dazu, dass viele Körperprozesse deutlich verlangsamt oder gestört ablaufen.
1. Allgemeine Symptome
Müdigkeit, Erschöpfung, verlangsamter Antrieb
Kälteempfindlichkeit, kalte Hände/Füße
Gewichtszunahme trotz unveränderter Ernährung
Antriebslosigkeit, geringere Leistungsfähigkeit
2. Haut, Haare & Augen
Trockene Haut, rissig, manchmal gelblich
Haarausfall, brüchiges Haar, dünner werdende Augenbrauen
Geschwollene Augenlider, gelegentlich rote oder gereizte Augen
Wasseransammlungen im Gesicht (teigiges Gesicht)
3. Herz & Kreislauf
Langsamer Puls
Niedriger Blutdruck
Herzstolpern oder Druckgefühl kann auftreten
4. Psyche & Nervensystem
Depressive Stimmung, gedrückte Stimmungslage
Konzentrationsstörungen, „Gehirnnebel“
Vergesslichkeit
Innere Unruhe oder Reizbarkeit
5. Magen-Darm-Trakt
Die Schilddrüse beeinflusst direkt die Darmbewegung. Bei Unterfunktion kommt es häufig zu:
Verstopfung
Blähbauch, Druckgefühl
selten auch Durchfall, wenn der Darm wechselhaft reagiert
Völlegefühl, langsame Verdauung
6. Muskulatur & Gelenke
Muskelverspannungen
Muskelschmerzen, Krämpfe
Gelenksteife, besonders morgens
7. Hormonelles & Stoffwechsel
Kältegefühl durch verminderten Energieverbrauch
Erhöhte Cholesterinwerte
Menstruationsstörungen bei Frauen
Libidoverlust
8. Hals-/Kopfbereich
Druck- oder Engegefühl im Hals
Schluckbeschwerden (selten)
Manchmal Schläfen- oder Augenbeschwerden, wenn die Hormonlage schwankt
Therapie
Standard ist die Therapie mit L-Thyroxin, einem künstlichen Schilddrüsenhormon, das identisch zu körpereigenem T4 ist. Die Dosis wird schrittweise angepasst, basierend auf TSH, fT3 und fT4.
Die Verbesserung kann sich bemerkbar machen:
bei manchen innerhalb weniger Tage,
bei anderen erst nach 2–6 Wochen, da sich Zellen und Stoffwechsel erst umstellen müssen.
Eine Schilddrüsenunterfunktion ist eine ernstzunehmende, aber gut behandelbare Erkrankung. Da die Schilddrüse fast alle Körperprozesse beeinflusst, kann ein Hormonmangel zu einer Vielzahl von Symptomen führen – körperlich, psychisch und hormonell. Eine gute Diagnostik und eine individuell abgestimmte Therapie führen bei den meisten Patienten zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität.
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